Erich von Däniken

 

Hallo pfaffenheini,
was hältst Du eigentlich von Erich von Däniken und seinen Theorien? Falls Du mit diesem Autor nicht so vertraut bist, hier mal grob seine Weltanschauung:


Lieber ..........,

Erich von Däniken war als einer der ersten "Übersinnlichen" vor etwa 20 Jahren sehr populär, ich habe den Eindruck, dass er in der Fülle der esoterischen Angebote heute für viele Menschen nicht mehr so interessant ist. Ich selbst habe bisher zwanzig Seiten in einem seiner Bücher gelesen.

 

Zitat:
Laut Däniken muss es irgendetwas geben, das das Universum, wie wir es uns vorstellen, erschaffen hat. "Irgendetwas" muss ja "gewesen sein", damit alles so geworden ist, wie es ist. Däniken nennt dieses Wesen bzw. diese Intelligenz Gott. Gott muss laut ihm alles wissen und zeitlos sein, da er ja alles irgendwie "geschaffen" hat. Natürlich können wir uns nicht viel darunter vorstellen, vor allem welchen Sinn das ganze haben soll.


Diese Grunderfahrung des menschlichen Lebens kann man schon dreijährigen Kindern vermitteln, wie ich in religiösen Gesprächen im Kindergarten erfuhr.


 

Zitat:
Für Däniken also sind die sich irrenden und die zornigen "Götter" mit ihrem ganzen (recht menschlichen) Verhalten aus Prophezeiungen, der Bibel, dem Koran und allen anderen Schriften, sowie alle Wundererscheinungen keine Götter im metaphysischen Sinne, sondern fortgeschrittene Intelligenzen.
Es ergäbe nämlich keinen Sinn, dass der angeblich "unfehlbare Gott" es nötig hätte sich zu verstecken oder uns irgendwelche Rätsel aufzugeben.



Keine Religion würde so etwas behaupten.
Gott ist immer (auch) der Unfassbare, der ganz andere Andere, der Grund und das Geheimnis unseres Lebens.
Gott selbst gibt uns die Möglichkeit, in menschlichen Worten über ihn zu sprechen, aber das geschieht naturgemäß immer nur in einer Annäherung, einem Gleichnis, niemals im vollen Erfassen seiner Größe, die unfassbar ist.
"Er wohnt in unzugänglichem Licht" heißt es im ersten Timotheusbrief unter 6,16 als einer von vielen Versuchen, dies in Worten auszudrücken.

Gott gibt keine Rätsel auf, sondern er ist seit Ewigkeit und bleibt in Ewigkeit das Geheimnis selbst.
Er versteckt sich nicht, sondern ist auf verborgene Weise immer und überall gegenwärtig.  

 

Zitat:
Alle Widersprüche die in irgendwelchen alten Schriften oder in Erzählungen vorkommen können somit gar nicht "der wahre Gott", "der Schöpfer von allem" sein. Das ergäbe keinen Sinn.
Ich möchte hier nicht zu weit ausholen, aber Däniken erklärt seine Theorie ziemlich ausführlich und plausibel, ich halte sie für viel wahrscheinlicher als das, was uns christliche Theologen und die Kirche erzählen (natürlich auch die anderen Religionen, die Kirche ist hier nur ein gutes Beispiel).


Das klingt natürlich recht ansprechend, endet aber höchstwahrscheinlich wieder einmal in einem ganz simplen Agnostizismus, der allseits beliebten und belanglosen "Religion" der Gegenwart.

Kontaktaufnahme zu diesem "Wesen" ist nämlich unmöglich oder auch gar nicht gewünscht. Man hat die Frage nach dem Woher und Wohin abgehakt und kann sich wieder den zeitraubenden Banalitäten des Alltags widmen.
Dass Gott etwas mit seinen Geschöpfen vorhat, also seinen Willen zu erfragen, würde diese Transzendenzidylle empfindlich stören. Wo kämen wir denn da hin, wenn ich mein Leben von irgendeinem höheren Wesen mitbestimmen lassen würde.....


 
 

Zitat:
Wenn Die Kirche nämlich sagt, dass alles was in der Bibel steht wahr und Gottes Wille ist, dann wäre Gott ziemlich schwach und ganz und gar nicht allmächtig.


Die katholische Kirche gibt ein  s e h r  differenziertes Bild, wie die Aussagen der Bibel entstanden sind und wie sie zu verstehen sind. Das kann man jederzeit in den Kommentaren nachlesen.


 

 

Zitat:
Was hältst Du davon? Wenn du möchtest, dass ich hier noch einige Widersprüche, bzw "Mängel" Gottes aufzähle, die in der Bibel stehen, dann sag es (aber darum geht es eigentlich garnicht, ausserdem wurde, wie wir wissen, die Bibel ziemlich oft "nachgebessert" und umgeschrieben, bzw anders übersetzt)

Es gibt also 2 Möglichkeiten:
1)Die Erzählungen in der Bibel stimmen. Dann sind diese Götter bzw. die dort beschriebenen Gotterscheinungen ziemlich erbämlich und nicht "der wahre Gott", "der Schöpfer von allem", der zeitlos ist und schom immer da war.
2) Die Erzählungen sind grösstenteils erfunden und/oder falsch festgehalten. Dann hat sich die Sache sowieso erledigt, das wäre der Untergang der Kirche.

Bitte um eine Stellungnahme, da mich deine Meinung dazu sehr interessiert.

Mfg,
 


Es gibt die dritte und entscheidende Möglichkeit, dass man die Bibel als Ganzes betrachtet unter Berücksichtigung ihrer vielfältigen Aspekte.
Genau dafür wurde ja auch der Katechismus der Katholischen Kirche geschrieben, der die Bibel in unsere Zeit hinein übersetzt mit ganz konkreten Weisungen für das ganz konkrete Leben. Dieses sehr empfehlenswerte Standardwerk des katholischen Glaubens erhältst du in jeder Buchhandlung.

 
Gott segne Dich
pfaffenheini

 

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