Erbsünde
Jetzt kommt
ein supertolles Wort ins Spiel: Erbsünde
Das scheint von vornherein ein Widerspruch in sich zu sein.
Sünde:
Eine
wissentlich und willentlich gesetzte Handlung oder Unterlassung, die gegen die
Gebote Gottes verstößt.
erben:
Wir erben z.B. unsere Augenfarbe. Wer könnte uns dafür einen Vorwurf machen?!
Wie sollen also „Sünde“ und „erben“ überhaupt zusammenhängen?
Wie kann ich
eine Sünde erben?
Dazu ein
konkretes Beispiel:
Ein Kind im Mutterleib.
Der Vater ist ein brutaler Kerl, schlägt die Mutter, und das Kind erleidet schon im frühesten Stadium seines Lebens schweren Schaden.
Es kann
absolut nichts dafür. Es hat sozusagen "Sünde geerbt".
Diese ererbte Sünde ist natürlich strikt von der persönlichen Schuld des
einzelnen Menschen zu unterscheiden.
Aber das ist noch lange nicht alles. Ein Kind, das heute geboren wird, "erbt"
auch noch die Sünden "der ganzen Welt", in die es hineingeboren wird, und die
durch die Schuld der Menschen in vielem nicht so ist, wie Gott sie eigentlich
haben möchte.
Das kleine Kind kann natürlich noch keine persönliche Sünde begehen, aber in der
Taufe wird die Erlösungstat Jesu auch in der Weise wirksam, dass es von der
Erbsünde,
von der wir jetzt hoffentlich ein wenig besser verstehen, was mit ihr eigentlich gemeint ist, befreit wird.