Zölibat

 

 

Warum hält man an dem Zölibat aufrecht, obwohl es erwiesen ist, dass der Großteil der Priester charakterlich nicht gefestigt genug sind, um diese schwere Bürde zu tragen. Und sogar seit Jahrzehnten Fonds für die Unterhaltszahlungen von unehelichen Kindern von Pfarrern und Entschädigungszahlungen an missbrauchte Kinder unterhalten muss?



Lieber ..........,

Warum hält man die Ehe aufrecht, obwohl erwiesen ist, dass zur Zeit fast jede zweite in Brüche geht?

Es ist eine Illusion, zu glauben, dass ausgerechnet die Priesterehe die große Lösung wäre. Erst kürzlich hat der evangelische Bischof Sturm erwähnt, dass die Scheidungen der Pastorenehen eines der größten Probleme der evangelischen Kirche sind.
Sicherlich stecken Ehe und Zölibat in einer Krise, die aber auch auf eine viel tiefer liegende Glaubenskrise in weiten Teilen der Bevölkerung zurück zu führen ist.

Zölibat und Ehe verbindet nämlich vor allem eines: Eine Lebensentscheidung zu treffen.

Davor scheuen heute sehr viel Menschen zurück, sie "trauen" sich nicht mehr, im doppelten Sinn dieses Wortes.
Gott hilft uns gerne, aber er drängt sich nicht auf. Wenn wir ihn um Mut, Kraft und Geduld bitten, dann wird er uns damit reich beschenken.

Paulus sagt (1 Kor7,7): «Ich wünschte, alle Menschen wären unverheiratet wie ich. Doch jeder hat seine Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so.» 

Sowohl die Ehe als auch das gottgeweihte Leben sind eine Gnadengabe (Geschenk) Gottes.

Paulus wendet sich daher entschieden gegen die Herabwürdigung oder gänzliche Verwerfung der Ehe. Genau das selbe tun alle christlichen Konfessionen bis heute.

 

Die erste amtliche Stellungnahme zum Zölibat findet sich um 310 in Spanien, auf der Synode von Elvira. Can 33.: «Man stimmt in dem vollkommenen Verbot überein, das für Bischöfe, Priester, Diakone, d.h. für alle Kleriker, die im Altardienst stehen, gilt, dass sie sich ihrer Ehefrauen enthalten und keine Kinder zeugen, wer aber solches getan hat, soll aus dem Klerikerstande ausgeschlossen werden.»

Es lässt sich klar zeigen, dass dieses Gesetz keine Neuerung darstellt, sondern nur eine Betonung einer bisherigen Praxis darstellt. Es gibt also bereits um 310 eine schon längere Tradition des Pflichtzölibats.

 

Bei all den aufgeregten Diskussionen um den Zölibat tut ein nüchterner Blick über den Gartenzaun zu den evangelischen Nachbarn gut.
Ich hörte einmal, dass zwei Drittel der Pastorenehen geschieden werden, mit dramatischen Folgen für die Famil
ie, aber natürlich auch für die Pfarren.
Der Anspruch an die "heilige" Familie im Pfarrhof ist eben oft enorm hoch und viele zerbrechen daran.
Von wegen des kurzsichtigen Arguments Priestermangel aufgrund des Zölibats:
Es gibt (auch ohne Zölibat) einen Pastorenmangel, denn viele evangelische Pfarren stehen frei.
 

 

Mit dem Zölibat ist es wohl recht ähnlich wie mit den Aufnahmebedingungen unter die "Men in Black".
Wenn du den Film gesehen hast, verstehst du hoffentlich, was ich meine. 

Es gibt zum Thema Zölibat ein echt witziges Buch, ich hoffe, ein Link dazu ist erlaubt.
www.amazon.de/Zehn-Argumente
Flotte Lektüre.
  


Noch stundenlang kann man zu diesem extrem aufregenden Thema stöbern unter:
http://www.laudeturjesuschristus.net/zoelibat.htm

 

 

 

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