Homosexualität

 

@Pfaffenheini

Aus gegebenem Anlass wollt ich mal fragen was du zu den vorwürfen sagst die in Österreich bezüglich der Bilder von eindeutig homosexuellen Handlungen katholischer Priester und Werdender am Priesterseminar laut wurden?

Wie stehst du zu Homosexualität allgemein?
... kennst du viele Kollegen die solche Neigungen haben?

Warum spricht sich die kath. Kirche immer wieder gegen die Ehe und überhaupt gegen Schwule aus und beherbergt dann selber einen ganzen Haufen davon? (zumindest in Österreich)
Handelt es sich hierbei nicht um einen gewaltigen Widerspruch?




Meiner Erfahrung nach kann man über Homosexualität kaum sinnvoll diskutieren, da sich hier die Heuchelei vieler Menschen besonders deutlich zeigt.
Personen, die das Thema nicht persönlich betrifft, verspotten häufig Homosexuelle, wenn es aber darum geht, die Kirche zu kritisieren, sind sie plötzlich die großen Verteidiger der armen Schwulen und Lesben.

Eine Episode, die ich mehrfach erlebt habe, kann das verdeutlichen:
Ich komme zum ersten Mal in eine Gruppe, Klasse etc. und sage, dass mir die Anwesenden gerne ein paar Fragen stellen können, die sie interessieren.
Schon bald zeigt dann jemand auf und fragt süffisant und begleitet vom höhnischen Grinsen der Anderen: "Sind Sie schwul?"
Ich antworte: "Nein"
Nächste Frage: "Haben Sie was gegen Schwule ?"

 


In der Diskussion um die Vorfälle im Priesterseminar in St. Pölten verlief die Heuchelei in eine andere Richtung. Zuerst kritisierte man die unmöglichen Pfaffen, die noch dazu schwul waren, dann erst wurde manchen das political correctness Dilemma bewusst, dass sie als Schwule nicht so hart kritisiert werden durften, obwohl sie Pfaffen waren.
 

Der größte diesbezügliche Skandal der letzten Jahre betraf Kindesmissbrauch durch Priester in den USA. Johannes Paul II. hat diese Vorgänge aus abscheuliche Verbrechen bezeichnet. Bei genauerer Recherche ergab sich, dass die allermeisten dieser Fälle von schwulen Priestern an Buben und jungen Männern begangen wurden.

Auch hier wurden die Konsequenzen gezogen: Instruktion zur Berufungsklärung für Personen mit homosexuellen Tendenzen

Dazu ein Kommentar von Pater John Harvey OSFS

 

 

Zur Zeit ist das Thema der so genannten "Homo-Ehe" in einigen Ländern aktuell.

Es ist mir unverständlich, warum katholische Politiker die klaren Aussagen der Kirche zu diesem Thema ignorieren, die zuletzt von Kardinal Josef Ratzinger, dem jetzigen Papst Benedikt XVI., in Erinnerung gerufen worden sind: Erwägungen

 

In Österreich hat sich in eben diesem Sinne die Bischofskonferenz in ihrem "Brief aus Galiläa" am 7.10.2007 zu Wort gemeldet.

Im 2. Punkt zum Thema "Ehe und Rechtsordnung" heißt es:

 
"Mit zunehmender Sorge beobachten die Bischöfe die in den letzten Monaten geführte Diskussion über die rechtliche Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften; sie sind der Überzeugung, dass in diesem Bereich kein Bedarf zur Schaffung eines eigenen Rechtsinstituts besteht. Die Bischöfe machen auf die damit verbundenen Konsequenzen für die Entwicklung der Gesellschaft aufmerksam und verweisen auf einige grundlegende gesellschafts­politische Prinzipien. Die seit langem in der österreichischen Rechtsordnung verankerten Regelungen bezüglich Unterhaltspflicht, Wohn-, Pensions-, Steuer- und Erbrecht im Zusammenhang mit Ehe und Familie haben ihre Begründung darin, dass der Ehebund eine feste Bindung und Verpflichtung füreinander mit sich bringt und in der Regel einer der Ehepartner mit Inkaufnahme finanzieller Einbußen sich verstärkt den Kindern und der Familie widmet. Dies kommt der ganzen Gesellschaft zu Gute, und die gesetzlichen Regelungen dienen dazu, die wirtschaftliche und rechtliche Grundlage für den Bestand von Ehe und Familie zu sichern. Diese Normierungen sind heute genauso wichtig wie in früheren Zeiten, sie sollten sogar verstärkt werden, um das „Ja zu Kindern“ und ihre bestmögliche Betreuung durch die eigenen Eltern zu fördern.

 

Als Grund für das Drängen auf gesetzliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften wird meist das Vorliegen einer Diskriminierung angeführt. Hierbei ist grundsätzlich festzuhalten, dass der Gleichheitsgrundsatz unserer Rechtsordnung einerseits gebietet, Gleiches gleich zu behandeln; andererseits verbietet er, Ungleiches gleich zu behandeln. Entscheidend bleibt daher die sachliche Differenzierung zwischen der Ehe als einer auf Dauer angelegten vertraglichen Beziehung zwischen Mann und Frau als Voraussetzung für Zeugung und Erziehung von Kindern einerseits und einer gleich­geschlechtlichen Partnerschaft oder anderen Lebensform andererseits. Bei allem Respekt für homo­sexuell geprägte Personen ist daher festzuhalten, dass homosexuelle Partner­schaften in keiner Weise die gleichen Leistungen und Opfer wie eine Familie auf der Grundlage der Ehe für die Entwicklung der Gesellschaft erbringen. Daher liegt keine Diskriminierung vor, wenn man eine Gleichstellung (oder Fast-Gleichstellung) gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Ehe ablehnt. Dies bezieht sich auch auf äußere Zeichen und missdeutbare Symbolhandlungen. Eine Registrierung gleich­geschlechtlicher Partnerschaften auf dem Standesamt ist daher grundsätzlich abzulehnen." 

 

 

 

Die Aussagen des Katechismus der Katholischen Kirche sind sehr kurz aber auch sehr prägnant.
Ich bin überzeugt, dass sie richtig sind.

2357 Homosexuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die sich in geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder vorwiegend zu Menschen gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen. Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet [Vgl. Gen 19, 1—29; Röm 1,24—27; 1 Kor 6,10; 1 Tim 1,10.], hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, „dass die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind" (CDF, Erkl. „Persona humana" 8). Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen. 

2358 Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.

2359 Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich — vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft —‚ durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.

 

Ich kenne einige Mitbrüder im Priesteramt, die homosexuelle Neigungen haben, ob sie diese auch praktizieren, ist mir von keinem einzigen bekannt. Ein "Haufen" ist es sicher nicht.
Theorie und Wirklichkeit weichen natürlich auch in der Kirche voneinander ab, das gilt aber für alle Themen (Armut, Freude, Dienst an den Schwachen...)

May God bless everyone 
pfaffenheini

 

 

 

 

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