Exorzismus
Ich bin zu diesem Thema schon sehr oft befragt worden, und meistens war es eine Mischung aus
Sensationslust mit einem Schuss aufrichtigem Interesse.
Pater Gabriele Amorth ist der vom Papst persönlich bestellte Exorzist von Rom und hat mit
Sicherheit eine besondere Gabe, seine reichhaltigen Erfahrungen zu
veranschaulichen:
Interview.
Ich kann gerne Dinge sagen, die jedermann in seinen Büchern nachlesen kann und
die ich auch erlebt habe:
1. Alle Aussagen beziehen sich ausschließlich auf den Großen Exorzismus
nach dem Rituale Romanum, wie er
in der Katholischen Kirche gebetet wird.
2. Wir gehen aus von der Lehre der Kirche über die gefallenen Engel, deren
Anführer Satan (hebr. Widersacher) genannt wird. Diese ist ausführlich
nachzulesen im
Katechismus der Katholischen Kirche.
3. Ein großer Exorzismus darf nur von einem Bischof oder von einem von ihm dazu
beauftragten Priester gebetet werden. In Europa haben noch nicht alle Diözesen einen
Exorzisten, obwohl eine große Zahl von Geistlichen die vom Kirchenrecht in Canon
1172 geforderten Bedingungen erfüllt.
Generell gesehen wird sicher viel zu wenig für Menschen mit okkulten Problemen gebetet.
4. Jeder beauftragte Priester wird bei diesem Gebet einige Helfer zur Seite
haben. Priester oder Laien, die ihn bei seiner schwierigen Aufgabe unterstützen.
5. Ich selbst war schon einige Male ein Helfer bei einem derartigen Gebet.
Die schwierige Frage, ob (auch) medizinische Hilfe erforderlich ist, stellt sich
immer. Der dämonische "Anteil" war hier aber sicher stark genug, um auch auf
geistliche Weise diesem Menschen helfen zu müssen.
Die Verantwortung für diese Entscheidung tragen der Bischof und der beauftragte
Priester.
6. Es gibt viele geistige Krankheiten.
Es gibt viele Arten von dämonischer Belastung.
Es gibt viele menschliche Schwierigkeiten (Vererbung, Sünde,...)
Und fast immer liegt eine Mischung dieser Bereiche vor.
7. Ein und vielleicht das größte Problem überhaupt ist es, dass viele Menschen
jahrzehntelang gar nicht mehr mit der Existenz des Bösen gerechnet haben.
Ich gehe im Minenfeld spazieren und glaube es ist eine schöne Blumenwiese.
Heute ist eine deutliche Kehrtwendung zu bemerken. Immer mehr Psychiater und
Seelsorger machen Erfahrungen, die ihren Horizont in Richtung der katholischen
Kirche erweitern.
So, das war's für heute.
Gute Nacht, Gott beschütze Euch
pfaffenheini